Ein Mittagessen für Arme mit Papst Franziskus

VATIKANSTADT – „Der Welttag der Armen will eine kleine Antwort der ganzen Kirche in aller Welt an die Armen jeder Art und jeden Landes sein, damit sie nicht denken, ihr Schrei sei auf taube Ohren gestoßen. Wahrscheinlich ist dieser Welttag wie ein Tropfen Wasser in der Wüste der Armut; und dennoch kann er ein Zeichen des Mitfühlens mit den Notleidenden sein, damit sie die tätige Anwesenheit eines Bruders und einer Schwester spüren“.

So schrieb Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Armen 2018. Und am nächsten Sonntag, dem 18. November, dem Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom, wird Papst Franziskus in derselben Basilika die Heilige Messe anlässlich des Welttages der Armen feiern.

Um 13 Uhr findet dann im Atrium des Paul VI. Saals ein Mittagessen mit den Armen statt.

Immer wieder hat der Papst betont, dass die persönliche Begegnung mit der Armut wichtig sei. „Die Armen evangelisieren uns, indem sie uns helfen, jeden Tag die Schönheit des Evangeliums zu entdecken. Lassen wir diese Gelegenheit der Gnade nicht ins Leere laufen. Wir wollen an diesem Tag spüren, dass wir alle ihnen gegenüber in der Pflicht stehen, damit – indem wir einander die Hand reichen – sich die rettende Begegnung verwirklicht, die den Glauben festigt, die Nächstenliebe tatkräftig macht und die Hoffnung befähigt, sicher weiterzugehen auf dem Weg zum Herrn, der kommt.“ (CNA Deutsch)VATIKANSTADT – „Der Welttag der Armen will eine kleine Antwort der ganzen Kirche in aller Welt an die Armen jeder Art und jeden Landes sein, damit sie nicht denken, ihr Schrei sei auf taube Ohren gestoßen. Wahrscheinlich ist dieser Welttag wie ein Tropfen Wasser in der Wüste der Armut; und dennoch kann er ein Zeichen des Mitfühlens mit den Notleidenden sein, damit sie die tätige Anwesenheit eines Bruders und einer Schwester spüren“.

So schrieb Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Armen 2018. Und am nächsten Sonntag, dem 18. November, dem Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom, wird Papst Franziskus in derselben Basilika die Heilige Messe anlässlich des Welttages der Armen feiern.

Um 13 Uhr findet dann im Atrium des Paul VI. Saals ein Mittagessen mit den Armen statt.

Immer wieder hat der Papst betont, dass die persönliche Begegnung mit der Armut wichtig sei. „Die Armen evangelisieren uns, indem sie uns helfen, jeden Tag die Schönheit des Evangeliums zu entdecken. Lassen wir diese Gelegenheit der Gnade nicht ins Leere laufen. Wir wollen an diesem Tag spüren, dass wir alle ihnen gegenüber in der Pflicht stehen, damit – indem wir einander die Hand reichen – sich die rettende Begegnung verwirklicht, die den Glauben festigt, die Nächstenliebe tatkräftig macht und die Hoffnung befähigt, sicher weiterzugehen auf dem Weg zum Herrn, der kommt.“ (CNA Deutsch)

Israel: Katholische Bischöfe fordern Rücknahme des „Nationalitätengesetzes“

JERUSALEM – In einer gemeinsamen Erklärung haben die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes die umstrittene Definition von Israel als „Nationalstaat“ des jüdischen Volkes kritisiert, wie es das im Juli vom israelischen Parlament beschlossene „Nationalitätengesetz“ beschreibt.

Die katholischen Bischöfe fordern eine Rücknahme der Entscheidung, meldet die Agentur „Fides“, weil dieser Schritt den demokratischen Prinzipien widerspreche, die sowohl den Gesetzen des Landes zugrunde liegen als auch internationalen Gesetzen und Konventionen, die Israel unterzeichnet habe.

Israel soll die „Menschenrechte, die Achtung der Vielfalt und die Stärkung von Gerechtigkeit, Gleichheit und Frieden“ gewährleisten, so die Unterzeichner, zu denen der Apostolische Administrator des lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa OFM sowie der Kustos der Franziskaner im Heiligen Land, Pater Francesco Patton OFM zählen.

Tatsächlich definiert das Gesetz Israel als Nationalstaat für jüdische Menschen und historisches jüdisches Heimatland, macht Hebräisch zur offiziellen Nationalsprache – unter Herabstufung des Arabischen – und bekräftigt Jerusalem als Hauptstadt. Zudem heißt es im Gesetzestext: „Der Staat sieht die Entwicklung jüdischer Gemeinden als nationalen Wert an und wird diese ermutigen und fördern.“

Ist ein so definierter „jüdischer Nationalstaat“ noch mit Menschenrechten wie der Religionsfreiheit und den Grundregeln der Demokratie vereinbar?

Die Vertreter der katholischen Gemeinden im Heiligen Land kritisieren, das Gesetz enthalte Elemente der Diskriminierung, wenn die Rede von der bevorzugten Förderung des „Wohlstands und der Sicherheit“ Bürger jüdischen Glaubens ist.

„Unsere Gläubigen, Christen und muslimische Brüder und Schwestern, Drusen und Bahais, alle Araber“ heißt es in dem Dokument weiter, „sind nicht weniger Bürger dieses Landes als unserer jüdischen Brüder und Schwestern.“

Die katholischen Bischöfe stellen in diesem Zusammenhang fest, dass seit der Unabhängigkeitserklärung Israels eine gewisse Spannung in der Formulierung enthalten gewesen sei, die den israelischen Staat sowohl als „jüdisch“ als auch als „demokratisch“ definiert, so „Fides“.

Das nun im Juli 2018 verabschiedete neue Gesetz über den „jüdischen Staat“ ändere zwar in der Praxis erst einmal wenig, doch es biete „eine verfassungsrechtliche und rechtliche Grundlage für die Diskriminierung israelischer Staatsbürger, indem betont wird, dass jüdische Bürger im Vergleich zu anderen Bürgern privilegiert sein sollen“.

Angesichts des Risikos potenzieller Diskriminierungen, so die katholischen Bischöfe und Religionsvertreter des Heiligen Landes, fordere man, „dass Christen, Muslime, Drusen, Bahai und Juden als gleichberechtigte Bürger behandelt werden“. (CNA Deutsch)

Chinesische Autoritäten nehmen zwei Priester fest

PEKING ,- Zwei Priester der katholischen Untergrund-Kirche sind von den chinesischen Behörden in der Provinz Hebei festgenommen worden.

Wie „UCAnews“ unter Berufung auf örtliche Quellen berichtet, handelt es sich bei den festgenommenen Priestern um Su Guipeng und Zhao He. Beide sind Geistliche der Diözese Xuanhua.

Die Quelle teilte mit, dass Pfarrer Zhao He, der in der Kirche von Dongcheng dient, am 24. Oktober von den Behörden verhaftet wurde. Sie brachten ihn zu einem Hotel, wo sie auch sein Mobiltelefon beschlagnahmten.

Die Beamten, die den Priester festnahmen, hätten ihm gesagt, dass er sich an die neuen Regeln halten muss. Außerdem hätten sie ihn aufgefordert, die „Chinesische Patriotische Katholische Vereinigung“ anzuerkennen, eine von der Regierung und Kommunistischen Partei kontrollierte Organisation.

Pfarrer Su Guipen dagegen, der in der Pfarrei Shadifang arbeitet, wurde am 13. Oktober in seinem Haus festgenommen. Dort sei er über die neuen Regeln „indoktriniert“ worden, hieß es.

Eine weitere Quelle der Diözese Xuanhua berichtet, dass Familien von staatlicher Seite gewarnt wurden: Wer im eigenen Haus Priester empfängt, der wird fünf Tage lang festgehalten.

Darüber hinaus hat das „Büro für ethnische und religiöse Angelegenheiten“ des Bezirks Jingkai am 25. September eine Verordnung erlassen, die eine Reihe von „illegalen religiösen Aktivitäten“ beschreibt – und verbietet.

Die Festnahme der beiden Pfarrer sind nicht die ersten.

Pfarrer Liu Jiangdong, ein Priester der Diözese Zhengzhou in der Provinz Henan, wurde mit der Begründung festgenommen, dass er „zu aktiv“ bei der Evangelisierung junger Menschen war.

Die Festnahme – ebenso wie die Entfernung von Kreuzen und weitere Maßnahmen gegen Christen – ereigneten sich nach der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen dem Vatikan und der Volksrepbulik am 22. September.

Das Abkommen wurde als „vorläufig“ und „pastoral, nicht politisch“ bezeichnet – und es führte dazu, dass zwei Bischöfe an der Jugendsynode teilnahmen, von denen ein bis vor kurzem exkommunizierter Abgeordneter des „Nationalen Volkskongresses“ ist, wie CNA Deutsch berichtete.

Die beiden Prälaten nutzten die Gelegenheit, den Papst nach China einzuladen – bevor sie vor Ende der Synode wieder abreisten.

Der Deal zwischen Vatikan und Volksrepublik ist auf teilweise scharfe Kritik gestoßen.

Der emeritierte Bischof von Hong Kong, Kardinal Joseph Zen, bezeichnete das Abkommen als „Schritt hin zur Vernichtung der wahren Kirche in China“ und bat treue Katholiken, „in die Katakomben zurückzukehren„.

Papst Franziskus hat auf dem Rückflug seiner Baltikum-Reise betont, persönlich für die Vereinbarung verantwortlich zu sein. Auch bezüglich der sieben bislang exkommunizierten Bischöfe, die sich nicht in Gemeinschaft mit der Kirche befanden, erklärte Franziskus: „Die Akten eines jeden Bischofs lagen am Ende auf meinem Schreibtisch und ich war für die Unterzeichnung eines jeden Falles der Verantwortliche.“

Der Pontifex hat auch das Abkommen des Vatikans mit der Volksrepublik in einer Öffentlichen Botschaft verteidigt.

Darin fordert Franziskus die Katholiken auf, „gute Bürger“ zu sein, sich um „Dialog“ und „Versöhnung“ zu bemühen. (CNA Deutsch)

Anschlag auf Pilger-Bus: Islamisten töten mindestens sieben Christen

KAIRO – Mit einem gezielten Anschlag haben Islamisten in Ägypten am gestrigen Freitag mindestens sieben koptische Christen getötet und 12 weitere verletzt.

Nach Angaben der ägyptischen Behörden waren die Christen auf einer Pilgerfahrt zum Kloster des heiligen Samuel des Bekenners südlich von Kairo unterwegs, als die Angreifer das Feuer eröffneten.

Unter den Toten befinden sich nach Angaben der Koptischen Kirche auch ein 15-jähriger Junge und ein 12-jähriges Mädchen.

Ein Sprecher des Islamischen Staates reklamierte den Anschlag für den IS.

Der Überfall war geplant: Die militanten Muslime griffen mit Geländewagen von Feldwegen aus den Bus mit Pilgern an, meldet die Polizei.

Der Angriff ist nicht der erste seiner Art: Überfälle auf Kirchen und Pilger-Busse werden seit Jahren immer wieder durch muslimische Terroristen verübt, wie auch auf Kirchen, Klöster und andere christliche Einrichtungen.

  • Ein Terror-Anschlag auf eine Kirche kostete neun Menschenleben im vergangenen Dezember.
  • Ende Mai 2017 starben bei einem Überfall militanter Muslime auf einen Konvoi von Pilgerbussen 26 Personen, wie CNA Deutsch berichtete.
  • Im April 2017 ermordeten IS-Anhänger bei zwei separaten Bombenanschlägen auf koptische Kirchen mindestens 44 Menschen. Wenige Wochen später versuchten IS-Kämpfer einen Angriff auf das berühmte Katharinen-Kloster auf dem Sinai.

Etwa zehn Prozent der rund 92 Millionen Einwohner Ägyptens sind koptische Christen. Sie werden diskriminiert, unterdrückt und immer wieder Opfer von Angriffen radikaler Muslime. (CNA Deutsch)

Kardinal Koch an Allerheiligen: Gottes endgültiger Advent bei heiligen Menschen

VATIKANSTADT – Kardinal Kurt Koch hat am Hochfest von Allerheiligen in der Kirche des Campo Santo Teutonico in der zweiten Vesper eine Ansprache gehalten.

CNA Deutsch dokumentiert den Wortlaut mit freundlicher Genehmigung.

Gottes endgültiger Advent bei heiligen Menschen

In jedem Menschen schlummert eine maßlos zu nennende Sehnsucht nach Erfüllung und Vollendung seiner tiefsten Lebenshoffnungen. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, müssen wir diese maßlose Sehnsucht in unserem Herzen anerkennen. Denn kein Mensch kann diese maßlose Sehnsucht, diesen Ruf nach Unendlichkeit, der er selbst ist, ganz verdrängen. Deshalb sind wir immer wieder der grossen Versuchung ausgesetzt, die maßlose Sehnsucht unseres Herzens an äußerst mäßigen Wirklichkeiten unseres Lebens fest zu machen: sei es an materiellen Dingen, sei es an den so genannten Lebenswerten von Erfolg, Karriere und Prestige oder sei es auch an anderen Menschen, die wir dann freilich maßlos überfordern.

Das Hochfest von Allerheiligen ruft uns demgegenüber die Grundüberzeugung unseres christlichen Glaubens in Erinnerung, dass wirkliche Erfüllung und Vollendung der maßlosen Sehnsucht des menschlichen Herzens nur die einzig maßlose Wirklichkeit selbst geben kann, nämlich der lebendige und ewige Gott. Von daher wird auch einsehbar, was in den Augen des Glaubens ein Heiliger ist: Ein Heiliger ist ein Mensch, der die wahre maßlose Sehnsucht seines Herzens ganz im maßlosen Gott festmacht und dessen elementarstes Herzensanliegen darin besteht, mit seinem Leben Gott die Ehre zu erweisen.

Unruhig ist des Menschen Herz, bis es ruhen kann bei Gott. Mit diesen tiefen Worten hat der heilige Augustinus die Grundüberzeugung des christlichen Glaubens zum Ausdruck gebracht. Die heutige Lesung verheißt uns noch mehr, dass nämlich auch das Herz Gottes unruhig ist, bis es ruhen kann im empfangsbereiten Herzen des Menschen. Paulus bezeugt diese schöne Botschaft mit der Zusage, dass der lebendige Gott unter uns wohnen will und dass wir deshalb der Tempel des lebendigen Gottes sind. Dies ist die großartige Botschaft unseres Glaubens: Gott, der Transzendente, der Welterhabene und Unfassbare, den nicht einmal die Himmel der Himmel fassen können, will seinen Wohnsitz unter uns Menschen nehmen. Von daher lässt sich nochmals vertiefen, was ein Heiliger ist: Ein Heiliger ist ein Mensch, der so offen und empfangsbereit ist für Gott, dass Gott wirklich bei ihm ankommen, Wohnung nehmen und Ankunft, Advent halten kann.

Wenn wir heilige Menschen verehren, dann ehren wir Gott und preisen Gottes endgültige Ankunft und Gottes siegreichen Advent bei diesen Menschen. Heiligenverehrung ist deshalb im Tiefsten Gottesverehrung, wie wir dies in der Präfation von den Heiligen zum Ausdruck bringen: „Die Schar der Heiligen verkündet deine Größe, denn in der Krönung ihrer Verdienste krönst du das Werk deiner Gnade.“ Heilig ist deshalb allein Gott, und Menschen vermögen nur dadurch heilig zu werden, dass sie sich ganz in Gott hinein verwurzeln und ihn als die maßlose Erfüllung der maßlosen Sehnsucht ihres Herzens erkennen und anerkennen.

Wer sich diese schöne Botschaft zu Herzen nimmt, wird auch empfänglich für die Zumutung, die der heilige Paulus anschließt: „Reinigen wir uns also von aller Unreinheit des Leibes und des Geistes und streben wir in Gottesfrucht nach vollkommener Heiligung.“ Diese Heiligung erbitten wir auch für unsere Verstorbenen, wenn wir im Übergang von Allerheiligen zu Allerseelen ihre Gräber besuchen und segnen. Wir empfehlen die Verstorbenen dem Erbarmen Gottes und bitten für sie, dass sie im ewigen Leben bei und mit Gott selbst heilig werden und ihr Herz ruhen kann bei Gott in Ewigkeit. (CNA Deutsch)

Voderholzer: Zölibat ist nicht der Grund für Missbrauch und Kirchenkrise

Bayerischer Oberhirte warnt vor Missbrauch des Missbrauchs – Zölibat ist Lebensform nach Vorbild Jesu – Spricht unbescholtenen Priestern sein Vertrauen aus.

REGENSBURG – Die Ehelosigkeit ist ein Skandalon in einer übersexualisierten Gesellschaft, aber ist sie der Grund für die durch Missbrauch- und Vertuschungsskandale ausgelöste Kirchenkrise?

Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg hat bei der Feier des Pontifikalamtes zum Hochfest des heiligen Wolfgang solchen Einschätzungen deutlich widersprochen.

Wie die Pressestelle des Bistums mitteilt, nahm der bayerische Oberhirte damit Bezug auf die öffentliche Debatte um die umstrittene „MHG-Studie“ der Deutschen Bischofskonferenz über den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch Kleriker – vor allem aber auf die Konsequenzen, die nach Meinung mancher Kommentatoren daraus gezogen werden sollten.

Ein Missbrauch des Missbrauchs?

Der „MHG-Studie“ selber werden – wie CNA Deutsch berichtete – erhebliche Schwächen vorgeworfen.

Fragwürdig ist Experten zufolge vorallem die gern wiederholte Behauptung, dass die Ehelosigkeit – also die zölibatäre Lebensform der Priester – und die Haltung der Kirche zur Homosexualität mitursächlich für den sexuellen Missbrauch seien.

Geht es bei solchen öffentlichen Aussagen wirklich um die Opfer und eine bessere Prävention von Missbrauch, oder geht es um etwas anderes – nämlich lange ersehnte kirchenpolitische Ziele?

Bischof Voderholzer warnte deutlich vor grundstürzenden Veränderungen in der Kirche, die damit scheinbar legitimiert werden sollen.

„Ich halte das für einen Missbrauch des Missbrauchs, insbesondere für einen Missbrauch der Opfer des Missbrauchs. Wenn der Zölibat ursächlich wäre für diese Verbrechen, wie erklärt es sich dann, dass 99,9 Prozent dieser Fälle von nicht zölibatär lebenden Männern getan werden?“

Der Bischof von Regensburg betonte die positive und historische Rolle des Zölibats:

„Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen ist die Lebensform Jesu und der Apostel, sie stand in der Kirche von Anfang an wegen ihres Zeugnischarakters in hohem Ansehen und wurde vom Mönchtum, aber auch von Bischöfen und Priestern gelebt, lange bevor sie dann für den Bereich der Westkirche im Mittelalter verbindlich vorgeschrieben wurde“.

Zu behaupten, der Zölibat sei im Mittelalter ausschließlich aus ökonomischen Gründen eingeführt worden, entbehre jeder historischen Vernunft, stellte der bayerische Oberhirte fest.

„Lege dafür meine Hand ins Feuer“

Jeder Priesteramtskandidat wisse, so Voderholzer, dass die Kirche die freiwillige Annahme dieser Lebensform als Berufung zur Christusnachfolge zum Kriterium der Berufung in den geistlichen Dienst gemacht habe, und jeder Weihekandidat bekunde ausdrücklich diese Freiwilligkeit.

Dass diese Lebensform in einer übersexualisierten Gesellschaft ein Skandalon darstellt, das immer wieder angegriffen oder verspottet wird, ist noch lange kein Grund, von dieser biblisch begründeten Tradition abzugehen: „Vielleicht war sie noch nie so wichtig wie heute!“, so Voderholzer.

Notwendig sei selbstverständlich eine gute Vorbereitung der Priesteramtskandidaten und eine gute Begleitung der Priester, damit diese Lebensform gut gelebt werden und ihren Zeugnischarakter auch bewahren kann, betonte der Bischof: „Unsere Priesterausbildung berücksichtigt sehr wohl die psychologischen und menschlichen Gesichtspunkte, die notwendig sind für eine reife Persönlichkeit. Ich lege dafür meine Hand ins Feuer. Und ich möchte auch an dieser Stelle der überwältigenden Mehrheit der Priester mein Vertrauen aussprechen, die ihren Dienst eifrig und gewissenhaft tun, die unbescholten waren und sind.“

Nichts zu verbergen oder zu vertuschen

Bischof Voderholzer begrüßt grundsätzlich jede Initiative, die Hinweise auf Missbrauch oder Vertuschung aufklären und ahnden hilft – auch und gerade mit Blick auf das eigene Bistum. Die Betroffenen müssten bei der Bewältigung des erlebten Unrechts unterstützt werden, unterstrich der Oberhirte erneut.

„Wir sind daher auch in Kontakt mit der Regensburger Staatsanwaltschaft und werden offene Fragen bald und umfassend klären. Wir haben hier nichts zu verbergen oder gar zu vertuschen“.

Voderholzer betonte, man werde „eng mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten, selbstverständlich im Rahmen des geltenden Rechts, der entsprechenden Leitlinien der Bischofskonferenz und der staatlichen und kirchlichen Datenschutzvorschriften“.

Forderungen, gegen geltendes Datenschutzrecht die Personalakten aller Priester gewissermaßen der Öffentlichkeit preiszugeben, erteilte der Regensburger Bischof eine klare Absage: „Dieses Ansinnen ist ungeheuerlich! Die Priester genießen denselben Datenschutz wie alle anderen Menschen auch. Niemand käme doch auf die Idee, den Staat aufzufordern, alle Personalakten der Lehrer offen zu legen, weil es auch in Schulen zu Fällen sexuellen Missbrauchs kommt“.

Der bayerische Oberhirte betonte: „Wenn ein begründeter Anfangsverdacht besteht, dann hat die Staatsanwaltschaft das Recht auf Akteneinsicht und die Pflicht zur Aufklärung“.

Gleichzeitig stellte Voderholzer fest: „Einen Generalverdacht, der sich hier breit macht, weise ich auf das Entschiedenste zurück!“

Das hätten weder die Priester verdient, noch die katholische Kirche, so der Bischof weiter.

„Die katholische Kirche ist die erste und einzige Institution der Zivilgesellschaft in Deutschland, die sich in so umfassender Weise diesem Problem stellt. Ich kann nicht dazu schweigen, dass nun der Eindruck im Raum stehen bleibt, wir seien die einzige Institution, die dieses Problem hat.“

Ja,gelernt, dass die Opferperspektive absoluten Vorrang hat vor jeder Rücksichtnahme auf die Institution oder die Täter. Aber sind denn die vielen Opfer in den anderen Bereichen der Gesellschaft weniger wert oder bedeutsam?“, so Bischof Voderholzer abschließend. (CNA Deutsch)

Erzbistum Köln meldet Vorwürfe sexuellen Missbrauchs mehreren Staatsanwaltschaften

 

KÖLN – Das Erzbistum Köln hat am 29. Oktober in vier Fällen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs Informationen an die Staatsanwaltschaften Bonn, Düsseldorf und Koblenz übersandt.

Bei den weitergegebenen Informationen geht es um mutmaßliche Taten aus den 1970er- und 1980er-Jahren, so das Erzbistum in einer Mitteilung. Die jetzt erfolgten Meldungen basieren auf neuen Informationen von Betroffenen, beziehungsweise auf Erkenntnissen der internen Akten-Aufarbeitung.

Bei den Beschuldigten handelt es sich in diesen Fällen um Priester aus dem Erzbistum Köln, bei denen bereits Sanktionen ausgesprochen und kirchenrechtliche Verfahren in die Wege geleitet wurden. Alle Beschuldigten sind aktuell nicht im Dienst und ihnen ist die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes untersagt, so die Mitteilung weiter.

Generalvikar Markus Hofmann sagte dazu: „Alle Erkenntnisse, so auch diese neuen Erkenntnisse, werden an die Staatsanwaltschaft weitergeben. So gehen wir konsequent und transparent den Weg weiter, den unser Erzbischof festgelegt hat.“

Derzeit werden weitere Akten systematisch erfasst und überprüft, so Hofmann. Unabhängig davon werden diese Fälle alle auch noch einmal in der angekündigten unabhängigen Untersuchung geprüft und bewertet. (CNA Deutsch)

Kommentar: Die Jugendsynode und der eigene Bauchnabel

Mit einem Donnerschlag ist die Jugendsynode am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Papst Franziskus feierte gerade die Heilige Messe zum Abschluss der Synode, als der Himmel überfallartig seine Schleusen öffnete. Für einige Minuten zuckten Blitze über das römische Firmament, der Donner grollte. Dann war das Gewitter schon wieder vorbei. Wenig später strömten hunderte Bischöfe aus dem Petersdom. Sie alle werden sich in diesen Tagen wieder auf den Heimweg machen.

Was wird von der Jugendsynode bleiben? Wird es zu konkreten Schritten kommen, zu einem neuen Aufbruch, zur Rückbesinnung auf die ureigenen Schätze der Kirche? Was bedeutet die Jugendsynode für mich persönlich? Geben mir die Ergebnisse neuen Schwung für das Glaubensleben oder bleibt am Ende doch nur heiße Luft und ein Stück Papier?

Ich weiß es nicht.

Gerade wir krisengeschüttelten deutschen Katholiken haben in diesen Wochen die Möglichkeit bekommen uns wieder an das zu erinnern, was uns als Kirche von Anfang an ausgezeichnet hat: Die Sakramente, das Gebet, das Wissen, dass sich Gott höchstpersönlich für uns kleingeistige Geschöpfe hingegeben hat.

Allerdings hat gerade die Pressekonferenz der deutschen Synodenteilnehmer gezeigt, dass wir Deutsche uns immer noch gerne in der Rolle des großen Schulmeisters gefallen, eines aber noch nicht bei allen gefallen ist: Der Groschen.

Es ist eine verpasste Chance, dass es dem BDKJ – der sich noch immer als die Vertretung der deutschen, katholischen Jugend versteht – nicht gelungen ist, zumindest einen Großteil dieser Jugend zu vertreten. Denn dazu gehören auch jene, für die der Messbesuch am Sonntag keine lästige Pflichterfüllung ist, die für ihren Glauben in der Schule, auf der Arbeit, im Studium ihren Kopf hinhalten und sich vielleicht fragen, ob Gott eine geistliche Berufung für sie vorgesehen hat. Die im besten Sinne „frommen“ Jugendlichen haben keine Lobby.

Stattdessen wurden die Wochen in Rom zum kirchenpolitischen Taktieren genutzt und die deutschen Vertreter des Jugendverbandes sind laut den Berichten anderer Synodenteilnehmer einmal mehr als unangenehme Besserwisser aufgefallen. Das ging soweit, dass sich Bischof Genn in der Abschlusspressekonferenz sogar noch etwas enttäuscht dazu äußerte, dass die „schönen Formulierungen“ der deutschen Synodengruppe nicht im Abschlussdokument übernommen wurden, sondern andere Ausdrücke verwendet wurden, auch wenn das Anliegen der Deutschen freilich trotzdem Eingang in das Dokument gefunden hatte.

Es wird sich nun zeigen, ob wir, die deutsche Kirche, die Zeichen der Zeit erkannt haben. Der zuständige Kardinal für die Ökumene, Kurt Koch, hatte sich bereits besorgt darüber gezeigt, dass aus Landesgrenzen einmal „Glaubensgrenzen“ werden könnten. Wann werden wir endlich allen Mut zusammennehmen und aus dem selbstreflexiven Gekreisel um den eigenen Bauchnabel ausbrechen? Sind wir mutig genug unser Vertrauen nicht allein auf unsere tollen Projekte, unsere Kampagnen und sozialen Netzwerke zu setzen, sondern wieder auf Jesus Christus?

Der katholische Fernsehsender EWTN.TV hat während der Jugendsynode umfangreich von der Jugendsynode berichtet. Alle Live-Sendungen, sowie Interviews und Eindrücke zur Synode finden Sie hier.

Hinweis: Meinungsbeiträge spiegeln die Ansichten des Autors wider, nicht unbedingt die der Redaktion von CNA Deutsch. (CNA Deutsch)

Mit der Jugend auf dem Emmaus-Weg: Schlussdokument der Synode vorgestellt (UPDATE)

Kardinal Marx: Es geht darum, „den Blick auf Christus zu finden“ – Bericht und Video der Pressekonferenz der Deutschen Bischofskonferenz.

VATIKANSTADT , 27 October, 2018 / 9:55 PM (CNA Deutsch).-

Zum Abschluss der Synode über „Jugendliche, den Glauben und die Berufungsentscheidung“ hat der Vatikan das Documento Finale veröffentlicht: Das Schlussdokument des Bischofstreffens, das vom 3. bis 28. Oktober im Vatikan abgehalten wurde. Teilnehmer aus Deutschland zogen eine erste, insgesamt positive Bilanz.

Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation, stellte das 60 Seiten starke Dokument im Presse-Saal des Vatikans am Nachmittag des 27. Oktober vor.

Die Lebenswirklichkeit der Jugend in aller Welt, und wie diese im Licht des Glaubens verstanden und dann auch begleitet werden kann – auch angesichts der Tatsache, dass viele Jugendliche der Gegenwart noch viel über den Glauben lernen können, wirklich informiert und gebildet müssen: Das war ein wesentlicher Aspekt der XV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode, der auch im Documento Finale eine zentrale Rolle spielt.

Ausgedrückt wurde er schon während der Synode immer wieder in Anlehnung an den biblischen Bericht des Emmaus-Wegs. Der Evangelist Lukas schildert darin, wie zwei Jünger nach der Kreuzigung Jesu niedergeschlagen von Jerusalem nach Emmaus gehen – und dabei dem wieder auferstandenen Jesus begegnen, diesen aber erst erkennen, nachdem er ihnen die Heilige Schrift ausgelegt und beim Abendmahl das Brot gebrochen hat.

Das Schlussdokument spricht auch die durch Missbrauch und Vertuschung ausgelöste Kirchenkrise an, und die Empörung, welche diese zurecht ausgelöst habe. Die Antwort darauf ist – wie zu allen Themen, so das Dokument: Die Heiligkeit, zu der jeder Christ berufen ist, egal ob jung oder alt, Laie, Ordensfrau oder Priester.

Die 167 Abschnitte behandeln das Leben und die Seelsorge in Pfarreien, den Umgang mit Migranten, die Sexualität und Sexualmoral, aber auch die Liturgie, digitale Kommunikation, die Ausbildung von Laien wie Geistlichen und die Rolle von Frauen, die Missionsarbeit sowie viele weitere Themen.

Dabei ist ein über weite Passagen sehr breit gehaltenes Dokument entstanden.

Entsprechend neuer Synodenregeln stimmten die Teilnehmer Abschnitt für Abschnitt über den – im Original auf Italienisch veröffentlichten – Text ab.

Auch wenn alle Abschnitte die notwendige Zwei-Drittel-Hürde genommen haben: In der Abstimmung zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede im Grad der Zustimmung.

Das theologisch komplexe – und innerkirchlich kontroverse – Thema der Synodalität etwa ist eine der Fragen des Dokuments, die zu weiteren Diskussionen einladen.

Marx: „Wir erfinden die Kirche nicht neu“

Bei einer Pressekonferenz deutscher Synoden-Teilnehmer am Samstagabend zogen diese eine vorwiegend positive Bilanz des Treffens wie auch des Schlussdokuments, von dem Kardinal Reinhard Marx sagte: „Der Gesamtduktus des Textes ist eine Ermutigung“ zu einer „erneuerten Kirche“.

Der Erzbischof von München und Freising weiter: „Wir erfinden die Kirche nicht neu“.

Bei der Jugendsynode sei es darum gegangen, worum es in der Kirche allgemein gehe: Den „Blick auf Christus zu finden“, betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Vor dem Hintergrund der Kirchenkrise und den Missbrauchs- und Vertuschungsskandalen, die auch die Synode nachhaltig prägten, sagte Marx: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, auch was die Anregungen des Schlussdokumentes betreffe und wie diese vor Ort umgesetzt werden.

Auch wenn das Bild des Emmaus-Weges immer wieder aufgetaucht ist: Bischof Stefan Oster von Passau sagte auf die Frage einer Journalistin, das Instrumentum Laboris sei in der Tat ein anderes gewesen als das nun vorliegende Schlussdokument. Er erinnerte daran, dass Papst Franziskus das – zum Teil sehr kontrovers diskutierte – Arbeitspapier mit einem Weizenkorn verglich, das „sterben“ müsse, damit es zu einem guten Abschlussdokument komme. So sei es auch gewesen.

Seinen feierlichen Abschluss findet das Bischofstreffen am morgigen Sonntag mit der Feier der heiligen Messe im Petersdom.

Der katholische Fernsehsender EWTN.TV überträgt die Eucharistiefeier live. Weitere Informationen auf der Programmseite von EWTN.

Zuletzt aktualisiert mit Video der Pressekonferenz am 28. Oktober um 7:03 Uhr. (CNA Deutsch)

Trotz Abkommens mit Vatikan: China zerstört zwei marianische Heiligtümer

PEKING – Trotz des Abkommens mit dem Vatikan treibt die Regierung Chinas die „Sinisierung“ der Kirche im Land gezielt voran: Arbeiter und Behörden haben diese Woche zwei weitere Marienheiligtümer abgerissen.

Berichten von „AsiaNews“ zufolge zerstörten Regierungsbeamte die Marienheiligtümer Unserer Lieben Frau der sieben Leiden in Dongergou (Shanxi) und Unserer Lieben Frau der Glückseligkeit, auch bekannt als Unsere Liebe Frau vom Berg, in Anlong (Guizhou).

Die Schreine waren Pilgerstätten sowohl für die offizielle, gleichgeschaltete „patriotische chinesisch-katholische“ Kirche als auch für die im Untergrund überlebende katholische Kirche in China.

Videos, die von Einheimischen aufgenommen und diese Woche auf „AsiaNews“ veröffentlicht wurden, zeigen Behörden, wie sie mit Kränen Statuen von den beiden Marienschreinen entfernen; in einem anderen Video sind Presslufthämmer zu hören, die den Schrein der Jungfrau der Glückseligkeit zerstören.

Die Abrisse sind die jüngsten einer Reihe von Aktionen gegen religiöse Stätten, die im Laufe des Jahres 2018 fortgesetzt wurden.

Die Behörden behaupten, dass der Schrein in Anlong zerstört wurde, weil ihm die notwendigen Baugenehmigungen fehlten. Lokale Katholiken erzählten „AsiaNews“, dass sie glauben, dass die Zerstörungen Teil der sogenannten „Sinisierung“ der Kommunistischen Partei seien, um die katholische Kirche stärker mit dem Verständnis der Regierung für die chinesische Kultur, Gesellschaft und Politik in Einklang zu bringen.

Im vergangenen Monat teilte der Heilige Stuhl mit, dass Papst Franziskus ein Abkommen mit der chinesischen Regierung unterzeichnet habe, um die Situation der chinesischen Katholiken zu normalisieren.

Bis dato ist die Kirche in der – offiziell atheistischen – Volksrepublik gespalten zwischen der „Untergrundkirche“, die loyal zu Rom stand, sowie der staatlichen „Chinesischen Patriotischen Katholischen Vereinigung“, die der Regierung und nicht dem Vatikan gegenüber loyal ist.

Durch das Abkommen – für das Papst Franziskus betonte, persönlich die Verantwortung zu übernehmen – sollen beide Teile vereint werden.

Doch der Deal, den Rom als „pastoral, nicht politisch“ bezeichnet hat, wurde von Menschenrechtsgruppen und einigen Kirchenführern, darunter Kardinal Joseph Zen, scharf kritisiert. Sie sehen darin unter anderem einen Ausverkauf der seit Jahrzehnten verfolgten, romtreuen Katholiken an die Kommunistische Regierung.

Im Zuge des als „vorläufig“ bezeichneten Abkommens hat Papst Franziskus die sieben bislang exkommunizierten Bischöfe anerkennen lassen, die von der chinesischen Regierung ernannt wurden.

Während die genauen Inhalte des Abkommens unbekannt sind, gab der Vatikan im September bekannt, dass Franziskus die Exkommunikation von sieben illegal geweihten Bischöfen nach der Unterzeichnung eines vorläufigen Abkommens mit der chinesischen Regierung aufgehoben habe.

Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung wird die Regierung Pekings offenbar Kandidaten für das Amt des Bischofs vorschlagen; der Papst kann dann die endgültige Genehmigung erteilen – und eventuell wohl auch ablehnen.

Unklar ist jedoch, ob und wie der Vatikan letztlich wirklich neue Bischöfe ernennt oder eine Auswahl staatlicher Kandidaten nur noch vorgesetzt bekommt, und wie es mit den Katholiken im Untergrund weitergeht.

Dass diese zumindest weiter leiden müssen, räumte Franziskus auf seinem Rückflug aus dem Baltikum gegenüber Journalisten ein, wie CNA Deutsch berichtete.

Zwei von der kommunistischen Regierung ernannte Bischöfe nahmen an der Jugendsynode in Rom teil. Einer von ihnen, Bischof Joseph Guo Jincai, wurde zum Zeitpunkt seiner Ernennung im Jahr 2010 von Rom exkommuniziert. Nun wurde er von Papst Franziskus zur Synode persönlich begrüßt.

Im Dezember wurde eine katholische Kirche in der Provinz Shaanxi vollständig zerstört, obwohl sie laut „AsiaNews“ zuvor die notwendigen rechtlichen Genehmigungen vom Büro für religiöse Angelegenheiten erhalten hatte.

Ende Februar haben die lokalen Regierungsbehörden die Kreuze, Statuen und Glockentürme gewaltsam aus einer katholischen Kirche entfernt, so ein Bericht der „Union of Catholic Asian News“.

Im Mai berichtete die Menschenrechtsorganisation China Aid, dass eine christliche Kirche in der chinesischen Provinz Henan „vollständig zerstört“ worden sei, und 40 Gemeindemitglieder, die versuchten, die Zerstörung zu stoppen, wurden festgenommen. CNA Deutsch berichtete.

Anfang Juni wurde der Kreuzweg im Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Berg Karmel in der chinesischen Provinz Henan, einem beliebten Wallfahrtsort für viele Katholiken, von den lokalen Regierungsbehörden ohne Angabe von Gründen abgerissen. CNA Deutsche berichtete.

Im Juli haben Regierungsbeamte die katholische Kirche von Liangwang in der Provinz Shandong terrorisiert, obwohl der Standort kürzlich eine Regierungsgenehmigung für den legalen Betrieb als Kirche erhalten hat.

Seitdem der „Präsident auf Lebenszeit“ der Volksrepublik, Xi Jinping, im Frühjahr 2018 die Aufsicht über die katholische Kirche im Land direkt der Kommunistischen Partei unterstellte, haben sich die Repressalien weiter verschärft.

Im Februar traten neue Vorschriften zur Religionsausübung in Kraft, darunter ein Verbot für Kinder und Jugendliche, Kirchen auch nur zu betreten.

Im September hat die chinesische Regierung die Evangelisierung – die Verbreitung christlicher Inhalte – weiter eingeschränkt. In China ist es verboten, Gebete, Katechesen oder Predigten online zu veröffentlichen oder in den Sozialen Medien zu teilen. CNA Deutsch berichtete.

Während Kardinal Zen in seinem Artikel diese Woche die Verletzungen der Religionsfreiheit verurteilte, warnte er den Klerus der Untergrund-Kirche davor, eine „Revolution“ zu starten.

„Den Bischöfen und Priestern im Untergrund kann ich nur das sagen: Bitte, zettelt keine Revolution an. Sienehmen euch eure Kirchen? Ihr könnt nicht mehr zelebrieren? Geht in die Häuser und betet mit euren Familien. Wartet auf bessere Zeiten. Kehrt zurück in die Katakomben. Der Kommunismus währt nicht ewig“.

(CNA Deutsch)