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Donnerstag, 12. Mai 2016

Vergissmeinnicht

 
... könnte gerade auch ganz gut die Überschrift des Blogs sein, aber das volle Leben lässt einfach nicht immer Zeit für schöne Fotos und beredte Einträge.
Diese vergissmeinnichtblaue Frühlingskombination möchte ich aber auf jeden Fall zeigen, meinem kleinen Wildfang auf den Leib geschneidert in meinen Lieblingsfarben.

Wie bei allen selbstgenähten Stücken habe ich auch hier wieder darauf geachtet, dass die Stoffe weich sind, die Schnitte bequem und alles möglichst leicht auch mit Kinderhänden angezogen werden kann. Das kleine Blümchen auf dem Bild befindet sich nämlich mit größter Vehemenz in der "Selba"-Phase und sowohl ihr als auch mir möchte ich das Leben möglichst leicht machen...

Schnitte:
- Wickeloberteilvariante des Tag- und Nachtträumer von FredvonSoho in Gr. 86. Einer meiner absoluten Lieblingsschnitte. Ein tolles Ebook, Schnittpläne bereits mit Nahtzugabe usw. Auch die Wickelvariante ist einfach zu nähen und bedeckt die sonst erkältungsgefährdete Brust gut.
- Auch die Hose ist aus diesem Ebook, Gr. 86. Die Bündchen habe ich etwas verlängert.


- Stoffe: Allesamt via Stoffspektakel bestellt, Nicki in Rauchblau, den wunderhübschen Blümchenstoff gab es für grandiose 5 Euro/Meter im Sale. Leider scheint er jetzt bereits ausverkauft zu sein.


Freitag, 29. Januar 2016

Es monstert: Faschingskostüm Herr Untermbett und das Nähen mit Fellstoffen

Der Sohn hat sich in den letzten Jahren als ziemlicher Faschingsmuffel gezeigt. Während um ihn herum Cowboys tobten, Ballerinas tanzten, Tiger sprangen oder Hexen hexten, zog er es meist vor, einfach er selbst zu sein - was ich ihm nun auch nicht verübeln kann.
Nun aber, mit vier, sprang der Faschingsfunke über, und auch die Wahl der Verkleidung war blitzschnell getroffen: "Herr Untermbett!" Wer??
Tja, Herr Untermbett ist eine Kinderbuchfigur, die der Sohn in der KiTa kennengelernt hat. Der zottelige Geselle wohnt, wenig überraschend, unter Tims Bett, und zieht es eines Abends dann doch vor, auf die gemütlichere Etage eins weiter oben umzuziehen. Was sonst noch passiert, könnt ihr im gleichnamigen Buch erfahren.
Bastelmutti 1A zieht sich also an die Nähmaschine zurück, unterstützt durch die fachkundige Beratung des Sohns, und fabrizierte neben unzähligen Flauschmäusen, die nun die komplette Wohnung bevölkern, ein kuschlig-zotteliges Kostüm. Gestatten:
Herr Untermbett


Tipps fürs Nähen eines einfachen Kostüms:
- Bei Größe 110 reicht ein halber Meter Stoff in 140 cm Breite, um ein ärmelloses Oberteil samt Kapuze, Armstulpen und Gamaschen zu nähen.
- Für die Stulpen messt ihr Unterarmlänge (bei uns 17 cm ab Mitte der Hand) und maximalen Umfang (bei uns 16 cm). Mit Nahtzugabe zweimal nähen. Ich habe Löcher für die Daumen gelassen.
- Die Gamaschen haben wir mit Kamsnaps geschlossen, ebenso eine Seite des Oberteils und der Kapuze. So fällt das Anziehen leichter.
- Für das Oberteil könnt ihr ganz ohne Schnitt arbeiten, ich habe mich an einem Standardshirtschnitt orientiert und die Kapuze von Leo übernommen.
- Die Zähne sind aus schlichtem Baumwollstoff, den ich mit Füllwatte ausgestopft habe.
- Die Materialkosten blieben samt Clownsnase und blauer Schminke unter 15 Euro.


Tipps für das Arbeiten mit Fellstoffen:
- Haltet einen Staubsauger bereit.
- Haltet einen Staubsauger bereit.
- Haltet einen Staubsauger bereit.
- Streicht die Haare beim Rechts-auf-Rechts-Nähen jeweils so, dass sie später nicht mehr auf der linken Seite herausschauen, sondern schön auf der Außenseite bleiben.
- Schneidet vorrangig mit der Stoffschere, der Rollschneider kapituliert hier schnell.
- Schüttelt nach dem Zuschneiden jedes Teil aus und zupft abgeschnittene Haare am Rand ab.
- Bei einer Haushaltsmaschine eignet sich ein großer Zickzackstich gut, um elastische und haltbare Nähte zu produzieren.
- Denkt daran, die Nähmaschine, vor allem im Bereich der Unterfadenspule, zwischendurch zu reinigen.
- Nehmt euch danach mehrere Monate lang kein Fellprojekt mehr vor.


Samstag, 16. Januar 2016

Mit Stoff, Wolle und Nadel: Textiles Werkeln mit Kindern

Gerade jetzt im Winter sind die Nachmittage oft lang und verregnet; eine Zeit, in der wir oft zuhause sind und tatenhungrige Vierjährige beschäftigt werden möchten, damit keine Langeweile aufkommt. Kommt euch bekannt vor? Dann findet ihr hier einige Tipps und Anregungen für das textile Werkeln mit Kindergartenkindern! Bei allem gilt: Keine Angst vor Scheren und Nadeln unter Aufsicht!



Die Strickgabel
Vor einigen Jahren entdeckte ich bei Rasselfisch ein sehr hübsches Strickgäbelchen in kinderfreundlicher Haptik und Größe. Zusammen mit einem Knäul dicker Wolle ist hier mit etwas Glück ein ganzer Nachmittag gerettet, denn die immer länger werdende Strickschnur fasziniert Kinder, ganz wie bei der bekannteren Strickliesl. Wir haben meist ein bunt eingefärbtes Garn daheim, ansonsten bieten sich Farbwechsel an, damit die Motivation bleibt. Mit drei brauchte der Sohn noch helfende Hände, heute muss ich ihm nur noch den Anfang vorbereiten. Und mit den fertigen Schnüren können dann Maschinen gebaut, Kaufmannsläden bestückt oder Abenteuertouren unternommen werden.

Material: Strickgabel(n), z. B. via Rasselfisch. Für Gruppen gibt es auch günstige Plastikvarianten, dicke Wolle, evtl. eine Schere.


Erstes Nähen
Mit großen und vorn stumpfen Nadeln, die man sonst für das Vernähen von Wollfäden nutzt, können auch schon kleine Kinder ihre ersten Nähprojekte verwirklichen. Achtet beim Kauf auf ein großes Öhr, so klappt auch das Einfädeln nach einer Übungsphase ganz allein. Für das kleine Filzkissen, das auf dem Foto zu sehen ist, habe ich die Naht mit Filzstiftpunkten vormarkiert. Nicht rutschende Baumwollstoffe eignen sich für den Anfang am besten. Filz liegt gut in der Hand, allerdings müssen sich die Kinder an spitze Nadeln herantrauen. Tolle Erstlingsprojekte sind neben Minikissen auch kleine Taschen oder Geschenkanhänger usw.


Material: Stoffreste in stabiler Qualität, Stoffschere, große, stumpfe Nadeln, dickeres Garn.

Stickspiele
Noch aus meiner Kinderzeit stammen die bunten Stickplatten, die in erster Linie die Hand-Augen-Koordination und das räumliche Vorstellungsvermögen schulen. Zu Beginn ist es nämlich gar nicht so einfach, abwechselnd von oben nach unten und unten nach oben ein Loch zu treffen oder gar mehrere der Reihe nach! Hier kann völlig ohne Druck geübt und wieder aufgetrennt werden. Häufig zeigt sich hier übrigens auch die Händigkeit der Kinder. Für ganz kleine Kinder sind hier auch griffige Fädeltiere eine tolle Beschäftigung, unser Sohn kam damit etwa ab dem zweiten Geburtstag gut zurecht.


Material: Stickspiele, die meist unter dem Namen Sticken ohne Nadel oder Nähen ohne Nadel auf dem Markt sind, Fädeltiere für Kleinkinder, z. B. hier. Eine wunderbar zeitlose Variante habe ich noch hier entdeckt.

Stempeln
Ihr könnt das Korkensammeln nicht lassen, weil man die ja immer noch zu etwas gebrauchen kann? Wunderbar, hier könnt ihr die schönsten, ebenmäßigsten Exemplare heraussuchen und als Stempel nutzen. Vorteil gegenüber der Kartoffeltechnik ist, dass Kinder hier gut zugreifen können. Achtet darauf, dass die Kinder Kittel oder alte Kleidung tragen, denn Stofffarbe lässt sich natürlich nicht mehr entfernen. Die Stoffe habe ich jeweils mit Klebeband fixiert, damit auch engagierte Drucktechniken mit viel Körpereinsatz möglich sind ;). Ihr könnt daraus später Tischsets, Taschen o.ä. nähen oder nehmt gleich fertige Baumwolltaschen dazu.


Material: geeigneter Stoff, z. B. Baumwolle, Unterlage, Klebeband zum Fixieren, Korken, Textilfarbe, Pinsel, ein Porzellangefäß

Weben
Mit viereinhalb entdeckt der Sohn gerade den Webrahmen. Wir haben ein altes, sehr stabiles Schulmodell von Interplay, bei dem schon ein Mittelstück die oberen und unteren Kettfäden voneinander trennt. Dabei muss das Kind zwar bei jeder Reihe daran denken, das Mittelstück neu einzustellen, dafür entfällt das mühselige Hoch- und Runterbewegen des Schiffchens. Falls ihr einen Schulwebrahmen wählt, bespannt zunächst nur ein schmaleres Stück, damit der Spaß an der Sache nicht verloren geht. Häufige Farbwechsel motivieren zusätzlich. Für die kleinen Kindergartenwebrahmen gilt: auf Qualität achten! Viele Modelle sind aus minderwertigem Holz und sorgen dann nur für Ärger.


Material: ein Schul- oder Kindergartenwebrahmen, Kettgarn aus dem Bastelladen, bunte Wolle für den Schussfaden, eine Schere, eine Wollnadel zum Vernähen der Fäden

Freitag, 8. Januar 2016

2016

Ein neues Jahr - und für mich wohl ein wirklich spannendes. In diesem Jahr werde ich wieder arbeiten gehen, gewöhne gerade die kleine Tochter in die KiTa ein, habe Duette und Trios in Planung und bin neugierig, was sonst noch auf mich wartet.


Die Handarbeitspläne sehen da schon um einiges konkreter aus: Ich habe begonnen, den Cardigan Libelle aus der LMV zu stricken. Eine recht simple Anleitung und wunderbar ursprüngliches Garn lassen mich zügig vorankommen, die KiTa-Kinder lugen schon neugierig um die Ecke, während ich so meine Reihen stricke.


Im Anschluss wird es hier zünftig zugehen, denn der Sohn bekommt einen Janker. Ganz richtig gelesen, einen JANKER!! Ganz kann ich die bayerischen Wurzeln wohl doch nicht kappen, denn ich bin tatsächlich ganz verliebt in das Modell...

Beide Projekte speisen sich aus Wollvorräten, da wird ordentlich Platz im Schubfach entstehen!

Beim Nähen gibt es auch keine Pause, aus den Resten des Weihnachtspullovers für den Sohn habe ich eine Hose für die Tochter genäht. Und außerdem warte ich schon gespannt auf Klimperkleins Jersey-Nähbuch, das ich vorbestellt habe! Meine Kinder passen hervorragend in die Größenspanne und ich freue mich auf viele tolle Schnittmuster und einige Tipps.
Viel mehr will ich mir gar nicht vornehmen, ich rechne damit, dass unser neuer Tagesrhythmus ab und an abends seinen Tribut fordern wird...

Sonntag, 27. Dezember 2015

Genähtes 2015

Dass ich überhaupt noch irgendwann einmal meine Abneigung gegen die weiße, ratternde Maschine verlieren würde, hätte ich nicht gedacht - und schon allein deshalb ist 2015 ein besonderes Jahr: Ich habe für die Kinder unzählige Shirts, Pyjamas und Hosen genäht, so viele, dass ich längst nicht alle hier zeigen konnte. Und sogar für mich entstanden zwei tragbare Oberteile, wenn auch ohne komplizierte Schnitte oder ausgereifte Details.

Moira-Hose als Babygeschenk



Meiner schlichten Kaffeeröstermaschine bin ich dabei treu geblieben, auch wenn sie sich so langsam über die wohl ungewohnt heftige Belastung mokiert. Das Innenleben meiner Näh-Projekte darf man besser nicht allzu genau unter die Lupe nehmen, denn da bin ich schmerzbefreit - so lange es hält und außen halbwegs aussieht, gilt es als fertig und gut. Für andere Ansprüche bräuchte ich zumindest einen Overlock-Stich, wenn nicht eine Maschine, bin aber für jegliche Neukäufe zu knauserig.
  modifizierte Moira von Mamu-Design, mein Standardhosenschnitt; maritimes Sommershirt

Pannen gibt es dabei immer wieder reichlich, der Nahttrenner und ich sind ziemlich gute Freunde, auch wenn ich mir etwas mehr Distanz in unserer Beziehung wünschen würde. Ein echtes Desaster wurde nur eine Hose, die ich zwar technisch recht gut hinbekommen habe, die dem Sohn aber einfach gnadenlos zu groß war und ist...


komplettes Upcycling aus alten Shirts
Nach einigen Ausflügen in die Welt der kunterbunten Kinderjerseys kehre ich in meiner Näherei so langsam zurück in die auch beim Stricken mir liebsten Farben und es herrschen Blau-, Grau-, Braun-Unis und dezente Ringelstoffe vor, schon bei der Urlaubsgarderobe war das abzusehen. Nur bei maritimen Mustern kann ich so gar nicht widerstehen und es geht auch mal bunter zu; ganz aus meiner Haut kann ich allerdings nicht und bleibe meist bei der klassischen Kombi Rot-Blau-Weiß.
 
Tag&Nachtträumer von FredvonSoho aus maritimem Bootsstoff, der auch nach x Waschgängen noch wunderschön strahlend bleibt.


Leo von Pattydoo als Kapuzenpullover mit Tasche aus Paperlove von Cherry-Picking


und gleich noch einmal, frisch aus dem Nähzimmer gab es eine Version in 110 zu Weihnachten.

Was ich im neuen Jahr vorhabe, kleine Stoffträume usw., erfahrt ihr in einem Extra-Post! Und über eure Nährückblicke 2015, gern hier verlinkt, freue ich mich!

Montag, 16. November 2015

Wickeln olé! Anleitung für Wickelläppchen

Sicher kann man mehr oder weniger davon halten, wenn Mütter auf einmal anfangen, auch noch die Wickelläppchen für den Nachwuchs selbst zu häkeln, stricken oder wtf. Aber mal ganz ehrlich: Jeder, der Kinder hat, weiß, wie oft man am Wickeltisch steht, Windeln kauft oder wäscht, unterwegs eine Wickelgelegenheit sucht undsoweiter. Ganz unwohl sollten sich also weder Kind noch Eltern fühlen, wenn es um das Prozedere geht.



Das Töchterlein hat schon immer ganz empfindliche Haut und unsere weichen, aber dennoch effektiven, weil mehrlagigen Mull-Exemplare stammten noch aus meiner Babyzeit und mussten nach zwei Wickelkindern bei uns nun aussortiert werden.
Aus einem alten T-Shirt in meiner derzeitigen Kinderausstattungslieblingsfarbe Taupe und einem am Rand schon etwas fransigen Handtuch habe ich also im gleichen Format neue Tücher genäht. Und weil auch die Ästhetik nicht vor dem Po Halt machen soll, gab es noch Freemotion-Näherei obendrauf, die natürlich in erster Linie die beiden Stofflagen in Form hält.


Man nehme:
- einen saugfähigen sowie einen weichen Stoff (beispielsweise Frottee und Jersey oder Molton und Sweat etc.)
- robustes Garn

- und schneide 20*20 cm große Quadrate in jeweils gleicher Stückzahl aus beiden Stoffqualitäten zu.
- Lege beispielsweise ein Frotteequadrat auf ein Jerseyquadrat. Sind Stoffseiten zu beachten, rechts auf rechts.
- Nähe mit ca. 0,7 cm Nahtzugabe im Geradstich einmal um alle vier Seiten, bis auf eine Wendeöffnung. Schneide die Ecken knappkantig ab.
- Wende die Läppchen, die Ecken können mit einem Stift ordentlich umgedreht werden.
- Schließe knappkantig die Wendeöffnung, Verriegeln nicht vergessen!
- Und nähe nach Lust und Laune ein Muster auf, dabei keine zu geringe Stichlänge wählen.

Dienstag, 6. Oktober 2015

MeMadeMittwoch: Mit Zugvögelchentop in den Herbst

Ehe der wirkliche Herbst einkehrt, nicht der hübsch-goldene mit einzelnen Warmwettertagen, nicht der, der einlädt zum Kaffee auf dem Balkon oder einem letzten Eis, sondern der trüb-graue mit Stürmen und Bindfadenregen, muss ich ganz unbedingt noch mein Lieblingssommertop vorstellen!
Auf dem Stoffmarkt entdeckte ich im Frühling ein Restcoupon eines samtig schimmernden, dunkelblaugründigen Stoffs, wohl irgendein Viskosegemisch mit traumhaft schönen Vögelchen in Rot-Weiß-Schwarz. Für läppische vier Euro musste das Stück natürlich mit. Tatsächlich waren es nur noch 80 cm, gepaart mit meiner noch immer eher spärlichen Näherfahrung war die Auswahl an Schnitten damit nicht mehr sehr groß.


Ich entschied mich für ein ganz schlichtes Burda-Top, das gewissermaßen aus einem Rechteck plus einem Trapez für Vorderteil und Rückteil besteht. Der Stoff stellte sich beim Zuschneiden und Nähen ziemlich an, flutschig wäre ein Euphemismus... Mit dem empfohlenen Vlieseline-Formband ließ sich die ganze Sache wenigstens auf ein erträgliches Maß eindämmen. Wohl zur Übung und weil ich als Anfängerin natürlich blind auf die angegebenen Maße gehört hatte, konnte ich die beiden Seitennähte dann noch einmal komplett auftrennen, denn das fertige Top fiel läppische 15-20 cm zu weit aus und der Achselausschnitt rutschte damit beinahe auf Taillenhöhe. Von der Länge brauchen wir mal gar nicht zu reden.

Fazit: Den Schnitt hätte ich mir eigentlich auch schenken können, aber mit beherztem Ändern entstand ein echtes Lieblingsoberteil, das ich sehr gern mit Chinos und Pumps kombiniere, damit es ein wenig schicker wird. Und damit genug geredet und ab zu den anderen Nähfreudigen!

Anleitung: Burda-Top NR. 104A-052013-DL
Stoff: Pearl Peach by Penelope lautet der Name laut Stoffbeschriftung...

Sonntag, 9. August 2015

Mein Arbeitsplatz: Näh- und Strickbereich

Zwei Handarbeitshobbys, das bedeutet auch: Doppelte Materialvorräte, Nähmaschine plus Stricknadeln, Zuschneidematte und vieel Wolle. Wir schweigen uns an dieser Stelle über die Details aus, ihr wisst sicher, wovon ich rede. Vor kurzem haben wir das Babymädchen in ihr eigenes Reich, das vormalige Arbeitszimmer, ziehen lassen. Das bedeutete vor allem, dass meine ganzen kleinen und großen Schätzchen ein neues Zuhause brauchten. Der Mann verstand und ein Familienausflug zum gelb-blauen Möbelhaus wurde spontan anberaumt. Nun also habe ich in unserem Ankleideraum eine komplettes Regalelement für Stoffe, Garne und was mein Herz sonst noch höher schlagen lässt ;).
Hier ein kleiner Einblick, der vielleicht auch einige gute Aufbewahrungsideen für euch bereithält. Mir war Terence Conrans Klassiker Stauraum eine große Hilfe, was die Anordnung der Dinge und Gedanken zur Ergonomie anbelangt. Eine Herausforderung ist es dann aber immer noch, alles gut erreichbar zu haben und dennoch unzugänglich für kleine Babyhändchen. 
 
Der Nähplatz ist ausgestattet mit einer lichtstarken Lampe, einem weiteren Moppe-Schränkchen für häufig genutztes Zubehör: Rollschneider und Schere, Stecknadeln, Sicherheitsnadeln, Kreide usw. Ein Fach nutze ich als Tischmüll für Fasern, Stoffreste, Fädchen. Ich bin Linkshänder, deswegen sind Licht und Schrank so angeordnet, dass ich ohne Schatten arbeiten kann und mit der linken Hand an die Schübe komme.
 
Zur Erhaltung der Selbstdisziplin gibt es eine nicht zu hohe Plastikwanne, in der sich aktuelle Nähprojekte sammeln: Es passen maximal zwei hinein, das sagt alles, oder? Genauso habe ich einen Flickkorb mit Deckel angelegt - Deckel nicht mehr zu schließen = akuter Handlungsbedarf. Im zwar wunderschönen, aber mittlerweile viel zu kleinen Nähkästchen findet sich nun nur noch mein Vorrat an Garn und Unterfadenspulen, sortiert nach Farbgruppen.
Hinterm Schreibtisch ist noch eine Steckdose für das Bügeleisen freigehalten sowie die Schneidematte versteckt. So kann ich direkt am bodentiefen Fenster bügeln und schneiden.
 
In einem hohen Ivar-Element finden sich oben alle möglichen Nähzutaten: Stoffe nach Webware und dehnbaren Stoffen, Recycling und Meterware getrennt und! beschriftet. Ein Moppe-Schränkchen für Zubehör wie Reißverschlüsse, Flickstoffe usw. In einer kleinen Box sammle ich Stoffreste für Applikationen usw.
 
Im unteren Teil habe ich schubladenweise meine Wolle untergebracht. Oben das Zubehör wie Nadelspiele, Reihenzähler, Maßbänder usw. Unten dann die Garne sortiert nach Faser und vorhandener Menge. Ganz wichtig: mit Mottenschutz.
Und jetzt laden mich meine Vorräte direkt zum Werkeln ein, Ideen werden geboren, neue Kleidungsstücke entstehen - ich bin dann mal an der Nähmaschine!
Wo und wie habt ihren euren Arbeitsplatz fürs Nähen oder Stricken eingerichtet? Fühlt ihr euch wohl?
 

 

Dienstag, 14. Juli 2015

Sommergarderobe für Kinder Teil II

Einige Teilchen habt ihr bereits gesehen, aber gerade im Urlaub, ohne Waschmaschine wohlgemerkt, brauchen wir momentan Kleiderberge, um auch nur ein paar Tage zu überstehen. Ostseesand, Schokoladeneis, Wassermelone und Co sind da zu gleichen Teilen verantwortlich und zeugen von einer glücklichen Kinderzeit.


Passend zu meiner Shirtserie gab es noch einmal die Kurzarmversion mit Möwen-Vorderseite, Ringelrücken und himmelblauen Ärmeln. Damit lässt sich Papa gleich nochmal so gut einsanden.



Der Sohn befindet sich momentan in einer Astronauten-Phase. Ich habe vor allem die wunderschön gemachten Beiträge der Sendung mit der Maus unter Verdacht und konnte daher bei diesem Stoff nicht widerstehen. Er ist für mich absolut geschlechtsneutral, hat einen tollen Kombistoff (der mit den kleinen Blubberblasen) und passt am allerbesten für Schlafzeug, weil er sehr weich und dünn ist.
Schnitt Shirt: Shirt Thomas aus der LMV Winter 2015
Schnitt Hose: Tag & Nachtträumer von FredvonSoho, beides Gr. 104.
Stoff via Stoffspektakel, leider scheint er momentan nur noch in einer pinken Version auf Lager zu sein.


Und zum Abschluss noch eine Räuberhose für MiniWollgespinst. Unser Kleine ist ziemlich viel unterwegs, deshalb habe ich auf einen robusten Jeansstoff aus einer alten Hose zurückgegriffen, simple Bündchen dran und fertig.
Schnitt: Moira, Gr. 68 mit verdoppelter Bündchenlänge an Bauch und Beinen.

Dienstag, 7. Juli 2015

MMM mit Top Harley am Ostseestrand

Mit meinem Genähe soll es eigentlich nicht bei Kinderkleidung bleiben. Immer mal wieder wage ich mich also an Kleider, Röcke oder Oberteile für mich. Dabei habe ich erstens eine bedeutend größere Hemmschwelle, Stoffe und Schnitte auszuwählen, als bei den häufig günstigen Kinderjerseys und Freebooks. Zweitens muss ich mich auf eine enorm verlängerte Produktionsphase einstellen: Der Elastikstich meiner Maschine kann nicht gerade als sprintstark bezeichnet werden, was ich beim Projekt Harley mal wieder einsehen musste.

 
Dennoch: Irgendwann hielt ich ein fertiges Sommer-Sonne-Strandshirt in den Händen! Ich mag die überschnittenen Schultern sehr gern, der Stoff fällt wunderbar und überm Badeanzug mit Shorts und Sandalen war es einfach die perfekte Kombi im Ostseeurlaub.

 
 
Nun noch zu den anderen, wahrscheinlich sommerlich gekleideten Damen dieser heißen Juliwoche!
 

Schnitt: Top Harley aus der La Maison Victor Winter 2015 (sehr leicht nachzuvollziehende Anleitung, ein einziger kleiner Fehler mal in der Benennung der Schnittteile. Ansonsten absolut empfehlenswert für AnfängerInnen)

Stoff: leichter Jersey in Grau-Rauchblau vom Stoffmarkt. Alle Bündchen/Belege etc. aus passendem Unijersey von Stoff und Stil (leider extrem ringelnd, ich habe beim Nähen der schmalen Stoffstreifen ganz schön geflucht...).

Freitag, 26. Juni 2015

Ostseeträume: Urlaubsgarderobe für die Kinder

In den letzten Wochen war hier nicht allzu viel los... Schuld ist nicht etwa eine chronische Blog-Unlust, sondern vor allem ein Großprojekt, das ich mir in den Kopf gesetzt habe: Kurz vor unserem alljährlichen Ostseeurlaub ruinierte unser Töchterchen pro Woche circa eine Hose, der Sohn tat einen enormen (Kleider)größensprung und ich bekam, wie in jedem Sommer, Lust auf maritime Farbkombinationen. Nichts lag näher, als mich an die Nähmaschine zu setzen und nach und nach eine Urlaubskollektion zu fabrizieren. Der Poststreik funkte mir zwar ein wenig dazwischen, denn einige Nähutensilien sind bis heute nicht angekommen. Was die Kinder aber dringend benötigten, ist fertig geworden. Euch zeige ich die Teilchen jetzt in den nächsten Tagen; alle, die noch eine Weile bis zu ihrem Sommerurlaub haben, können daher schon mal Strandimpressionen tanken!



 
Babymädchens Shirt ist nochmal nach Meg McElwees Kuvertshirt aus dem Mamanähbuch. Mit ihren 12 Monaten hängt unsere Mini-Wollgespinst dort leider ein wenig zwischen den angebotenen Größen, deswegen schlabbert das Shirt noch etwas. Umso besser für ein luftiges Gefühl in der Strandsonne. Die Kuvertversäuberung ist aus einem dunkelblauen Feinripp, den ich aus einem alten Herrenshirt gewonnen habe. Er wird noch in einigen Teilchen zu sehen sein, ich liebe Recycling und Upcycling!
 
Auch die Babyhose besteht hauptsächlich aus einem alten Sweater von mir. Das matte Rosarot mag ich noch sehr gern, umso besser also, dass die Tochter ihre ersten Schritte darin machen kann. Als Schnitt wähle ich momentan ausschließlich die Moira-Hose mit verdoppelter Bündchenlänge (auch am Bauch). Nicht nur gut gegen Stolpern, man kann sie auch schön hochschieben, wenn zwei kleine Beinchen gen Wellen streben...
 

Das Shirt für den Sohn entstand nach dem empfehlenswerten Schnitt Tag- & Nachtträumer von FredvonSoho. Die Bemaßung ist für ihn perfekt, er trägt hier die 104 und ist auch exakt so groß. In den Stoff mit den Möwen habe ich mich wegen des Musters bereits auf dem Stoffmarkt verliebt, mittlerweile habe ich ihn nochmals hier nachbestellt. Leider ist er nicht sonderlich weich. Der Ringeljersey in Hellblau-Marine dafür umso weicher. Zur Abwechslung habe ich die Armbündchen mal mit dem Musterstoff genäht.


Aus Reststücken und abgelegten Kleidern nähe ich ein in unserem Haushalt ständig benötigtes Utensil: Sabberlätzchen bzw. Halstücher. Hier nochmal möwig mit Rückseite aus altem Shirt, hinten mit KamSnap geschlossen. Und wie man leicht erkennen kann, auch schon wieder dreckig...

P.S. Ich bekam in letzter Zeit einige Nachfragen, woher die Kleidung der Kinder auf den Fotos stammt. Neben den genähten Sachen sind allerdings beinahe alle Dinge, auch hier im Post, Second Hand. Daher: Stöbert auf Flohmärkten, fragt Freunde nach abgelegter Kleidung usw. Macht Spaß und schont Ressourcen und den Familiengeldbeutel.

Mittwoch, 3. Juni 2015

„Ich hab Lönneberga genäht!“


 
Kittelkleidchen und Blümchenmuster, Schürzentaschen und grober Baumwollstoff. Fertig ist die klassische Astrid Lindgren-Kombination! Vor einigen Wochen schenkte mir eine Freundin den Schnitt für das nostalgische Kleidchen „Betty“. Sofort durchwühlte ich daraufhin meine Stoffvorräte auf der Suche nach einem kleinen Stückchen Retro-Stoff. Klein geblümte Baumwolle aus den 80ern, ursprünglich hatte meine Mutter sie noch für uns gekauft.
 
Gute dreißig Jahre später also kommt sie noch zum Einsatz und sorgt für ein bißchen Michel und Ida-Stimmung bei uns. Jetzt träume ich von einem passenden Hemd für den großen Bruder, aber bis dahin muss ich wohl noch etwas üben (und er mit seinen Fischerhemdchen vorlieb nehmen).

    
Unser Ida-Hängerchen habe ich ein bißchen abgewandelt: Es ist nicht einlagig, sondern als Wendekleid genäht. Das sieht nicht nur schöner aus, wenn man hinten ein wenig ins Kleid hineinschaut, sondern ist für Ess-Anfänger und Welterkunder auf jeden Fall auch praktisch. Taschen habe ich auf beiden Seiten angebracht, einmal klassisch verstürzt und einmal oben zugenäht, nur als optisches Element. Letzteres hat sich als klüger herausgestellt, denn zum Horten kleiner Fundstücke ist unser Mädchen noch zu jung und es finden sich nur Relikte der letzten Mahlzeiten in ihren Täschchen...

Anleitung: „Betty von Zierstoff“, Gr. 74. Zu einem ähnlichen Kleid und den Taschen gibt es auch verständliche Video-Anleitungen für Unerfahrene. (etwas weiter unten auf der Seite). 
Stoffe aus dem Vorrat plus Schrägband (enorm viel übrigens)