Posts mit dem Label Arbeit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Arbeit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 12. März 2016

12 von 12: Grippe lässt grüßen

Wenn das Blog einzuschlafen droht, wähle man eine neue Aktion als belebende Maßnahme: Daher heute meine ersten 12 von 12! Belebung können wir auch im wirklichen Leben gut gebrauchen, denn
die Virusgrippe hat voll zugeschlagen - bereits seit Montag ist das kleines Familienmitglied krank und nun hat es auch den großen Bruder erwischt, tja, da haben wir in der Impfpassungslotterie leider verloren.

Wir versuchen also, uns und den Kindern trotzdem ein schönes Wochenende zu bereiten.
Vormittags hole ich Lese- und Hörstoff für den kranken Sohn. In der Bücherei fällt mir ein wunderschönes Buch in die Hände, dessen Seiten mit Durchscheineffekten ausgestattet sind. Perfekt für lange Vorlesestunden auf dem Sofa!


Mittags gibt es Frühlingsrollen, scharf gewürzt und nicht gerade nach dem Geschmack unserer Kinder, aber da die sowieso keinen Appetit haben...
Danke an den Mann fürs Kochen und an Frau von Cramm fürs Rezept ;)

Die Sonne kommt raus und ich freue mich über das schöne Licht auf den Rosen, die mir die syrischen Geflüchteten aus meinem Deutschkurs zum Frauentag geschenkt haben.

Eine Partie Dame mit dem Sohn, das strategische Denken, das er dabei an den Tag legt, kommt genetisch eindeutig nicht von mir.

Die Tochter hat den Vormittag fast komplett verschlafen. Ihre Wachfenster nutzt sie zum Kneten und Stecken. Mal wieder bewähren sich die "nur in besonderen Situationen"-Spielzeuge sehr.

Morgen ist der Sohn zu einem Geburtstag eingeladen und das dafür bestellte Geschenk kommt an. Wir sammeln noch Pappkartons und -rollen, damit das Geburtstagskind eine kleine Burg selbst bauen kann, beschließen aber, dass fiebrige Gäste wohl nicht so praktisch sind und der Sohn einfach nach der Genesung noch einen schönen Nachmittag mit dem Freund verbringen kann.

Ich nutze ein kurzes Zeitfenster, um die krankheitsbedingt recht kurz gekommene Unterrichtsplanung voranzutreiben und vieele Grammatikeinheiten vorzubereiten.

Vom Spaziergang mit Kinderwagen bringt der Mann beste Cupcakes und veganen Kuchen für mich mit, mmh!

Ich streichle fiebernde Kinderköpfe und komme nebenbei ein bisschen zum Jankerstricken. Außerdem werden erste Osterkarten geschrieben. Mit dem Sohn habe ich aus unseren Vorräten, gehorteten Frühlingsstickern usw. ganz simple Karten gebastelt.
Nach zehn Bildern gibt der Kamerakku den Geist auf und der Mann und ich sinken müde aufs Sofa, also mehr Fotos bei den anderen! Bleibt gesund!

Dienstag, 1. März 2016

Stille im Blog...

... ist immer ein Zeichen für besonders viel Trubel im Leben.

Zum Beispiel eine neue Arbeit...


...und dann auch noch am Meer. Falls man das auf dem Campus mal vergessen sollte, hilft ein Blick auf den Boden.


Freitag, 22. Januar 2016

Lernen mit Aussicht

So eine Fortbildung kann nicht nur interessant, sondern auch noch "panoramatisch" sein...

 Und wer errät, von wo man diesen grandiosen Blick hat?


Freitag, 8. Januar 2016

2016

Ein neues Jahr - und für mich wohl ein wirklich spannendes. In diesem Jahr werde ich wieder arbeiten gehen, gewöhne gerade die kleine Tochter in die KiTa ein, habe Duette und Trios in Planung und bin neugierig, was sonst noch auf mich wartet.


Die Handarbeitspläne sehen da schon um einiges konkreter aus: Ich habe begonnen, den Cardigan Libelle aus der LMV zu stricken. Eine recht simple Anleitung und wunderbar ursprüngliches Garn lassen mich zügig vorankommen, die KiTa-Kinder lugen schon neugierig um die Ecke, während ich so meine Reihen stricke.


Im Anschluss wird es hier zünftig zugehen, denn der Sohn bekommt einen Janker. Ganz richtig gelesen, einen JANKER!! Ganz kann ich die bayerischen Wurzeln wohl doch nicht kappen, denn ich bin tatsächlich ganz verliebt in das Modell...

Beide Projekte speisen sich aus Wollvorräten, da wird ordentlich Platz im Schubfach entstehen!

Beim Nähen gibt es auch keine Pause, aus den Resten des Weihnachtspullovers für den Sohn habe ich eine Hose für die Tochter genäht. Und außerdem warte ich schon gespannt auf Klimperkleins Jersey-Nähbuch, das ich vorbestellt habe! Meine Kinder passen hervorragend in die Größenspanne und ich freue mich auf viele tolle Schnittmuster und einige Tipps.
Viel mehr will ich mir gar nicht vornehmen, ich rechne damit, dass unser neuer Tagesrhythmus ab und an abends seinen Tribut fordern wird...

Freitag, 20. November 2015

Lest mehr vor! Bundesweiter Vorlesetag 2015

Heut erinnert uns der Bundesweite Vorlesetag mal wieder an die Lektüre, nicht die im Stillen, für uns allein. Sondern die mit Kindern, vielleicht auch mit alten Menschen, gern in größerer Runde. Seit kurzem lese ich nicht nur mit meinen eigenem Wollgespinst-Nachwuchs, sondern ab und an auch  ehrenamtlich in der Stadtbibliothek vor; das macht nicht nur den Kindern, sondern auch mir viel Spaß! Und deswegen stelle ich euch, wie schon in den letzten Jahren, unsere derzeitigen Favoriten vor, vollgepackt mit Links und Bildern:


Zunächst zur Lieblingslektüre unseres Vierjährigen. Er ist eine kleine Raupe Nimmersatt, was die Lektüremenge angeht, sodass wir nicht mehr immer nur selbst vorlesen, sondern auch gern Hörbücher anbieten. Auf jeden Fall werden seine Lieblingstexte immer umfangreicher und so kann eine Lesestunde mit ihm schon mal länger dauern...


Bei Frische Brise habe ich vor einiger Zeit zwei Bücher des sehr kleinen, unabhängigen Bilderbuchverlags Waldhuhn gewonnen. Mein Name ist Lennox hat der Sohn sehr ins Herz geschlossen, und das wundert mich nicht. Ein kleiner Junge erlebt hier, geborgen und doch frei, einen Jahreslauf in seinem Baumhaus. Voller Metaphorik und poetischer Sprache erleben wir Lennox`Abenteuer mit. Ein Plädoyer für Phantasie und Freiheit der Kinder, bei dem auch die Ästhetik nicht zu kurz kommt.

Astrid Lindgrens Klassiker "Na klar, Lotta kann Rad fahren" hat ganz erheblich dazu beigetragen, dass der Sohn Radfahren lernen wollte, natürlich auf einem knallroten Rad, genau wie Lotta eines bekommt. Und jedes Mal leidet er mit dem frechen, liebenswerten Mädchen mit, das doch einfach genauso viel können möchte wie die großen Geschwister. Astrid Lindgrens berühmtestes Kind, Pippi Langstrumpf, feiert übrigens in diesem Jahr 70. Geburtstag: Ein Grund mehr, auch ihre Geschichten vorzulesen!

Auch das kleine Töchterlein, frisch angekommen in der Phase erster Wörter und Sinnzuweisungen (Hach!), liebt Bücher. Bei ihr mag ich neben den kleinen Bildwörterbüchern mit Alltagsszenen, am liebsten klare Bildwelten, die oft noch gar keinen Text brauchen - den denken wir uns einfach selbst aus.
Gern lauschen wir den vielerlei Singvögeln in "Hörst du die Vögel?", bei denen jeder von uns so seinen Favoriten hat. Ein batteriebetriebenes Buch, das aber niemandem an den Nerven sägt (und falls doch, können die Stimmen auch ausgestellt werden).


Ganz klare, griffige Bilder liefert ein Bilderbuch mit Retro-Charakter. Helmut Spanners "Meine ersten Sachen" zeigt in kräftigen Farbtönen Dinge aus der Alltagswelt kleiner Kinder. Schraffur-Effekte lassen die einzelnen Gegenstände wunderbar plastisch hervortreten. Anfangs versuchte unsere Kleine, den gezeigten Löffel usw. wirklich zu greifen. Auf der Homepage des Illustrators findet ihr noch einige weitere Papp-Bilderbücher, teils auch mit detailreicheren Bildern für ältere Kleinkinder, auf seiner Facebook-Seite auch viele Gedanken zur Wahrnehmung kleiner Kinder und den Lernprozessen, die beim Betrachten der ersten Bilderbücher in Gang kommen.


Habt viel Spaß beim Lesen und Vorlesen, Schmökern und Abtauchen!

Sonntag, 11. Januar 2015

Wochenende in Bildern: Der Wind, der Wind...

Freitagmittag: Den Balkontannenbaum haben wir schon sturmsicher flachgelegt, sonstige Kleinteile, die auf von Familien benutzten Freiflächen gern herumliegen (beispielsweise Sandkastenkram oder großformatige Wäscheständer) nach drinnen verfrachtet. Wir beginnen unser Wochenende deswegen ganz entspannt mit einem Kaffeetrinken bei unserer – wir wir auch erst jetzt erfahren – neunzigjährigen Nachbarin. Sie ist nicht minder aufgeregt als unser Großer, der sich völlig begeistert in Tischkonversation übt. Nur, dass er den Apfelkuchen zwischendrin auch mal herunterschlucken muss, vergisst er bisweilen…

Der Samstag beginnt für uns früh, sagen wir, zu früh, und nicht nur mit wildem Kindergeheul, sondern auch mit dem des Sturms. Eigentlich hätte ich kein Wochenende in Bildern, sondern in Tönen hier einstellen sollen…
Nach dem obligatorischen Brezenfrühstück und dem ebenso obligatorischen Einkauf im Biolädchen mache ich mich mit dem Sohn ans Kochen. Vegetarisierte Rinderfiletstreifen (einfach durch Mandel-Nuss-Tofu mit ordentlich Gewürz und Sojasauce ersetzt) mit asiatischer Gemüsepfanne. Ergebnis lecker! Die kleine Madame schläft derweil, eine echte Seltenheit in den letzten Tagen.


Samstagnachmittag: Der Sturm erreicht einen ersten Höhepunkt, hier fangen Straßenschilder bedenklich an, sich im Wind zu wiegen. Mülltonnen rollen umher. Der Mann beschließt, trotz eigentlich rufbereitschaftsfreier Zeit mal lieber in den Hintergrunddienst zu gehen.


Kurz darauf brechen er und der Sohnemann zum Kindergeburtstag in der Indoorspielhölle auf. Ich bin mal so gar nicht neidisch und widme mich zuerst der Küche, dann eigentlich Strickzeug plus Fernsehen. 

 Küche, bevor sie mich getroffen hat...
 ... und danach

Aaaber: Die kleine Madame stolpert beim Nachmittagsschlaf über ihr 40-Minuten-Loch und möchte bespaßt werden. Fernsehen also später.
Wer braucht denn schon Babyspielzeug?

Ich mache mir ein wenig Sorgen um unser Haus, denn immer wieder zeigen Nachbarn auf die Etagen über uns…

Sturmgeheul deluxe und ich bin froh, dass Mann und Sohn wieder zuhause sind. Es gibt Abendbrot für alle, mittlerweile kann auch Mini-Wollgespinst ihr BLW-Menue gut handhaben…



 Herzchen für alle

Sonntagmorgen: Und täglich grüßt das Murmeltier, denn der Sohnemann ist mal wieder um sechs putzmunter. Ich gönne mir eine Extra-Ausruhrunde mit der Kleinen im Bett. Der Sturm ist leicht abgeflaut, daher jage ich die Männer zum Bäcker. Jetzt sehen wir auch, dass der Wind bei uns eine Verblendung auf der kompletten Fassadenseite abgerissen hat.

Sonntagmittag: Zwischen Sturmböen zeigt sich die Sonne, danach Schneeregen. Interessant! So interessant, dass wir mit den Kindern lieber nicht rauswollen. Stattdessen Eisenbahneldorado und ein bißchen Sonntagsherumgefläze.


Sonntagnachmittag: 6 Erwachsene, 3 Kinder und 3 Babys. Das ergibt einen anfangs großen, später vertilgten Waffelberg und eine recht hohe Dezibelzahl. Wir sind sporadisch sogar lauter als der Sturm.




Sonntagabend: Alle Kinder fix und fertig im Bett, die Eltern fix und fertig auf dem Sofa. Und jetzt ab mit unserem Wochenende zu Susanne Mierau!

Mittwoch, 6. November 2013

Bibliotheksnerver


Ja, ich bin ein Bibliotheksbenutzungskorinthenkacker!
Heute gebe ich es offen und ehrlich zu. Ich kann es weder leiden, wenn Bücher verstellt werden, noch, wenn in der Bib telefoniert wird, ich hasse es, wenn Leitern mitten in den Gängen stehen. Außerdem bin ich äußerst unlustig, wenn mich ein Mitnutzer stundenlang lärm- und bakterienintensiv an seinem grippalen Infekt teilhaben lässt und noch nicht einmal Taschentücher benutzt. Schmatzende Kaugummikauer stören meine Konzentration und Musikhören geht selbst per Kopfhörer gar nicht. Gegessen wird bitte draußen, v. a. wenn es sich um schmierige oder geruchsintensive Nahrung handelt: Sandwich und Kafka vertragen sich nicht! Am schlimmsten sind Jackenanlasser, die dann stundenlang mit raschelnder Outdoorbekleidung etwas im Regal suchen und so noch den letzten Rest akademischer Gemütlichkeit eliminieren. Nicht zu vergessen die Permanent-Radierer, die dann den kompletten Arbeitsplatz unter einer Schicht garstig-grauer Krümel zurücklassen.
Und ja, ich liebe heilige Bibliotheksruhe, die nur vom Tippen – oder sogar noch dem Kratzen eines Stifts auf Papier – und dem behaglichen Geräusch, das beim Umblättern einer Seite entsteht, unterbrochen wird. 
Jetzt dürfen sich alle Jackenträger, Bibliotheksplauderer, Leiternversteller und Bibliotheksdurchjager gern bei mir melden – mir geht’s schon besser! 

Quelle, passenderweise: www.ub.hu-berlin.de

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Me-Made: Pullover-Kombi

Beim Anblick der vielen leichten Stoffkleidchen, die noch immer das Bild des Me-Made-Mittwoch bestimmen (bitte hier entlang), werde ich etwas neidisch, denn mein Arbeitsplatz ist zwischenzeitlich schon längst zur Eishöhle mutiert. Gegen das Gefühl absoluten Winters muss ich deshalb schon dicke Strickpullover tragen, am liebsten noch kombiniert mit Wollsocken und Pulswärmern, die gegen kältesteife Tippfinger helfen. Immerhin die Farben sind noch herbstlich: Mit Aubergine, Braun und Herbstblumenschal kombiniert, passt auch mein Kim-Hargreaves-Pullover ins Ensemble.
Ihn habe ich nach etwas Unzufriedenheit mit meinem geplanten tropfenförmigen Ausschnitt am Rücken einfach weiter zusammengenäht, der feine Metallknopf kommt auch so noch zur Geltung (und ehrlich, ich habe versucht, das im Detail zu fotographieren...). Das Garn ist ein echtes Schätzchen, extrem nachgiebig und angenehm zu tragen, ansonsten aber auch belastbar und zumindest bisher kaum fusselnd. Demnächst möchte ich ihn noch ein bißchen mehr  im British look kombinieren und mit Chelsea Boots und geknotetem Halstuch tragen…



Pullover: von Kim Hargreaves (Winter Blossoms), gestrickt mit Rowan Lima, Näheres hier
Hose: Boden (hach, meine Schwäche, diese Marke)
Schuhe: alte Stiefeletten von Miss Sixty

Dienstag, 20. August 2013

Vom Schreiben und von Büchern

Meine Arbeit besteht aus Lesen, Schreiben, Texten und dem Computer. Damit geht es mir wie unzähligen Wissenschaftlern, Büromenschen usw. Wenn da nicht der kleine Unterschied wäre, dass ich mich als Germanistin oft auch mit der Schönheit von Sprache, Büchern und dem geschriebenen Wort beschäftigen darf.

Weil ich über die Wirkmechanismen, die hinter dem „schönen“ Buch stecken, mehr wissen wollte, habe ich im August an einem wunderbaren Seminar teilgenommen, das sich der Typographie, dem Verlagswesen und diversen Bereichen der Buchherstellung widmete. Eine Woche intensive, aber sehr vielfältige Arbeit führte uns tief in die ökonomischen, aber vor allem auch ästhetischen Aspekte ein – angefangen bei der Letter, über die Seite bis hin zum kompletten Buch. Wir schnupperten Druckereiluft bei CPI (von wo ich auch dieses gestalterische Schätzchen mitnehmen durfte) und bastelten unseren eigenen Satz für ein Manuskript, diskutierten über Schrifttypen und wissenschaftliches Schreiben.

Mit nach Hause genommen habe ich viele Tipps und Ideen für die Gestaltung meiner layouttechnischen Herausforderung der nächsten Monate, so called Diss, aber auch einige Anregungen, die vielleicht noch Eingang in mein Blog (das zugegebenermaßen einen typographischen GAU darstellt) finden werden. Auch mit nach Hause genommen habe ich einige zwanghafte Handlungen, die mich in Bibliotheken und Buchhandlungen wohl bis in alle Ewigkeit als Nerd outen werden, wie etwa das intensive Studium des Impressums, die Suche nach einer typographischen Angabe, das Testen der Aufschlagbarkeit oder der Bindeart.
Für alle, die trotz der aufgeführten Risiken und Nebenwirkungen auch mehr über Sprache und Schrift wissen möchten, habe ich noch einen Buchtipp: Beim Hermann Schmidt Verlag in Mainz erscheinen in steter Reihenfolge Texte über Text. Als Einführung in das Thema bietet sich der Band „Schrift wirkt!“ an, der an zahlreichen Beispielen Fehler und gute Lösungen in der Schriftgestaltung vorführt und auch selbst ästhetisch durchdacht daherkommt. (Ich habe zwar schon einige Tippfehler gefunden, aber das ist bei einer ersten Auflage wohl eher die Regel.) 


Freitag, 2. August 2013

Vorfreude

Auf geht es  zu einem vielversprechenden Seminar. Und das auch noch in schöner Umgebung und mit Familie: Ich freue mich!


Mittwoch, 24. Juli 2013

Ewige Rätsel eines Doktoranden



# Warum ist jedes dritte Buch, das ich ausleihen möchte, als „Vermisst/Verlust“ ausgewiesen? Sind die Titel, die ich brauche, a) so beliebt, dass die Leser sie auf alle Zeit als Zierde des heimischen Bücherregals benötigen, sind sie b) so alt, dass die Wahrscheinlichkeit des Verlorengehens allein durch ihr langes Leben bereits statistisch stark erhöht ist, oder lese ich c) so uninteressante Bücher, dass die Vornutzer sie schlicht und einfach irgendwo vergessen haben?

# Warum muss ich eigentlich in einer Bibliothek arbeiten, die ständig mit wenig attraktiven 30° aufwarten kann? Ich behandle keineswegs die Literatur des Kolonialismus, sonst wären die Temperaturen ja wenigstens noch als authentisch zu bewerten und würden eventuell zu Erkenntnissen besonderer Güte beitragen. (mein Traumort wäre da ja die abgebildete Wahnsinnsbibliothek: die Staatsbibliothek in Berlin)

# Weshalb vergisst mein Hirn ständig die Existenz weiterer – gefühlter Unmengen – an Chaosdokumenten, deren Sichtung meinen Zeitplan utopisch werden lässt und garantiert NICHT zu größerer Motivation beiträgt?

# Warum vergesse ich beim Ausdrucken dieser umfangreichen, hieroglyphenartigen Gedankenergüsse immer das Einfügen der Seitenzahlen? Ja, Herr Lehrer, isch schwör, und dann kam ein Windstoß und ALLES war durcheinander!

# Warum sind eigentlich ständig Textmarker und Toner leer?

# Wie viel Euro habe ich bereits in Fernleihen investiert?

# Wird mein Literaturverzeichnis am Ende so dick sein wie der Text selbst?

# Wusste Herr Guttenberg eigentlich, dass er sich mit den ungekennzeichneten Zitaten nicht nur die Zeit für die eigentliche Textproduktion, sondern auch die lästige Friemelei mit den Fußnoten erspart?

# Wird jemals ein Mensch meine Dissertation lesen? Vielleicht könnte ich als Testverfahren einige Seiten in Wingdings (vorzugsweise S. 19X–20X) setzen und auf Beschwerden warten?!

Sonntag, 30. Juni 2013

Eine Baustelle weniger

Baubeginn: Herbst 2009
Bauunterbrechung: April 2012, danach nur noch als Nebenprojekt betrieben
Bauabschluss: Juni 2013
Gebäudetyp: Dr. rer. nat.
Bauherr: Monsieur Wollgespinst

Große Freude, viel Besuch, ein schönes Wochenende und ab nun: eine Baustelle weniger in unserem Leben. Mal sehen, wann mein Gebäudetyp Dr. phil. auch zum Abschluss kommt ;)



Das Blaulicht ist batteriebetrieben und fungiert seit diesem Wochenende als private Discobeleuchtung...

Donnerstag, 23. Mai 2013

Berlin: Ganz weit draußen


An einigen Berlin-Tagen stand Arbeit auf dem Programm, denn diverse Orte, die mit meinem Forschungsthema eng verbandelt sind, wollten besucht werden. Es ging in Richtung Osten und zugleich in die preußische Vergangenheit Brandenburgs. Nach einem kurzen Abstecher mit Spaziergang am Scharmützel-See besuchten wir Schloss Neuhardenberg. Strahlender Sonnenschein machte uns gute Laune und verlieh dem weißen Gemäuer ein fast unnatürlich schönes Strahlen. Die offen gestaltete Parkanlage mit auffallend vielen schon sehr alten und großen Bäumen ließ sich wunderbar erlaufen, in der „Brennerei“ haben wir Mittag gegessen, während weniger spargelinteressierte Teilnehmer die Kiesterrasse als Sandkasten nutzen konnten. Anschließend wechselten wir uns mit kulturellen Inhalten wieder ab: Ich nahm an einer kurzen Führung im Schloss teil. Die Farbgestaltung von Ulrich Erben hat mir besonders gut gefallen, jeder Raum hat einen eigenen Charakter und durch die Öffnungen zwischen den Räumen wirken trotzdem immer mehrere Farben zugleich. Der Mann kam anschließend noch in den Genuss einer richtig innovativen Ausstellung: Stefan Koppelkamm  kombiniert Fotographien mit Installationen und Tonaufnahmen.


Den Abschluss des Feld-, Wald- und Wiesenforschens bildete ein Besuch in den Thaer-Austellungen in Möglin. Wer denkt, dass er von Albrecht Daniel Thaer noch nie etwas gehört hat, kennt dennoch sicher den größten Verdienst des Agrarreformers: Er begründete die Fruchtfolge auf Feldern. Die Ausstellung ist sehr persönlich gehalten und kann im Anschluss noch im winzigen Dorf fortgesetzt werden. Hier kommt zumindest derjenige auf seine Kosten, der auch mal über Zäune steigen und sich durch Brennnesseln kämpfen will, um eine Büste zu finden ;-).
Thaer ist außerdem auch für alle Handarbeitsfans interessant, denn ihm verdanken wir die ersten richtig feinen Merinoqualitäten. Er betrieb Schafzucht und galt in Berlin lange Zeit als „Wollkönig“ – in der Ausstellung wird diesem Punkt einige Aufmerksamkeit gewidmet und deswegen auch eine Kardiermaschine gezeigt.

Nach so viel Input war eindeutig der Nachwuchs dran: In Strausberg stoppten wir auf der Rückfahrt und erlebten eine positive Überraschung. Die Stadt hat ein wunderschönes Literaturcafé, das delikat aussehende Torten verkauft, noch attraktiver war für uns allerdings ein „Eis auf die Hand“, außerdem sahen wir mehrere Bioläden, Cafés, eine Bäckerei mit eigener Backstube und schließlich auch den direkt am Seeufer gelegenen Spielplatz. Alles in allem sehr empfehlenswert für einen entspannten Familiennachmittag.


Abends hatten wir nach den vielen Eindrücken aus dem Umland Lust auf Berlin und waren in der Simon-Dach-Straße Burger essen. Eindeutig ein guter Punkt für alle drei ;) und die Gemüseburger sind klasse!